Osterfeuer: Romantische Tradition mit Schattenseiten

So schützen wir Wildtiere und Insekten

Das Osterfeuer gehört für viele Menschen zu den schönsten Frühlingsbräuchen: Ein großes, loderndes Feuer, das Familie, Freunde und Nachbarn zusammenbringt, um gemeinsam den Winter zu verabschieden. Doch was für uns ein stimmungsvolles Ritual ist, bedeutet für viele Wildtiere und Insekten Lebensgefahr – oftmals sogar den Tod.

Denn das Brennmaterial, das oft tagelang vorher aufgeschichtet wird, bietet Unterschlupf für zahlreiche Tiere: Igel, Mäuse, Vögel, Kröten oder auch Insekten nutzen die Haufen aus Ästen, Laub und Reisig als willkommenen Rückzugsort oder Brutstätte. Wenn das Osterfeuer dann entzündet wird, haben sie kaum eine Chance zu entkommen.

Was kann man tun, um Tiere zu schützen – ohne auf das Osterfeuer zu verzichten?

Damit das Osterfeuer nicht zur Falle für unsere heimische Tierwelt wird, gibt es einige einfache, aber wirkungsvolle Maßnahmen:

  1. Material erst kurz vor dem Anzünden aufschichten
    Wer den Holzhaufen erst am Tag des Osterfeuers aufbaut, gibt Tieren keine Gelegenheit, sich darin einzunisten. Das ist der wichtigste und effektivste Schutz.

  2. Bereits vorhandene Haufen vor dem Entzünden umschichten
    Ist das Brennmaterial bereits einige Tage gelagert worden, sollte es unbedingt vor dem Anzünden vollständig umgeschichtet werden. So können eventuell versteckte Tiere aufgescheucht und in Sicherheit gebracht werden.

  3. Den richtigen Ort wählen
    Ein offener, übersichtlicher Platz ohne angrenzende Hecken, Gebüsche oder unkontrollierten Wildwuchs ist besser geeignet, da er weniger Unterschlupf für Tiere bietet.

  4. Alternativen in Erwägung ziehen
    Vielleicht genügt auch ein kleineres Feuer oder ein symbolischer Fackellauf? Auch diese Varianten können stimmungsvoll sein – und sind deutlich tierfreundlicher.

  5. Kinder und Gäste informieren
    Die Aufklärung ist ein wichtiger Teil des Tierschutzes. Wenn mehr Menschen über die Gefahren Bescheid wissen, können sie mithelfen, Tiere zu schützen.

Warum das so wichtig ist

Unsere heimischen Wildtiere stehen bereits durch Lebensraumverlust, Verkehr und Umweltverschmutzung stark unter Druck. Ein unbeachteter Reisighaufen kann für viele von ihnen zur tödlichen Falle werden. Gerade Igel, die unter Schutz stehen, oder früh aktive Insekten wie Hummeln und Schmetterlinge, sind besonders gefährdet. Mit ein wenig Achtsamkeit und Rücksicht können wir gemeinsam dafür sorgen, dass ein schöner Brauch nicht zum traurigen Ende für unsere tierischen Nachbarn wird.

Wir danken allen, die mithelfen, Osterfeuer tierfreundlicher zu gestalten – jeder kleine Schritt zählt!

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